Susanne Höb (geb. Dickel)

Journalistin, Videografin und VR-Storytellerin Susanne Höb hat die Videoproduktionsfirma Into VR & Video von Beginn an mitaufgebaut. Ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin für das Unternehmen endete August 2021.

Am Anfang steht die Botschaft: Was soll der Nutzer aus einem Beitrag mitnehmen? Und gleich darauf folgt die Frage: Welches Medium ist am geeignetsten, um diese Botschaft zu vermitteln?

Heute haben wir viele Optionen, aus denen wir wählen können: Ob Text, Audio oder Video, all diese Medien haben sich weiter ausdifferenziert.

Ein Video, das kann ein kompaktes, knackiges Stück von einer Minute sein, das auf Instagram die User visuell begeistert. Oder eine Story, die schlüssig in mehreren 15-Sekunden-Slides so erzählt ist, dass die User nicht nur dranbleiben, sondern sich auch aktiv beteiligen. Oder ein 360°-Video, das die Nutzer berührt, an andere Orte bringt oder ihnen ermöglicht, andere Perspektiven einzunehmen.

Susanne Dickel (Foto: Maria Menzel, IntoVR)

Ausbildung an der DJS & LMU München

IntoVR-Gründerin Susanne Dickel kennt all diese verschiedenen Optionen. Als Journalistin weiß sie, was eine interessante Geschichte ausmacht und wie man von Protagonisten gute Zitate erfragt.

Die Grundlagen dazu erlernte sie bei ihrer multimedialen Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule (DJS) und dem Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität in München (LMU).

Susanne bewahrt selbst bei schwierigen Drehs wie hier mit der neuen Z Cam S1 Pro in einem Auto die Ruhe.

Eine Vision

Nach Abschluss ihrer Ausbildung fokussierte sie sich auf visuelles Storytelling. Bei ihrer Arbeit für WELT berichtete sie in VR, Livestreams, Social-Media-Videos und Stories beispielsweise von der Flüchtlingskrise in Griechenland (2015).

Zusammen mit Martin Heller und Christiane Wittenbecher hatte Susanne die Vision, visuelles Storytelling weiterzuentwickeln, und gründete Anfang 2016 Into VR & Video. Ein Fokus: das Erzählen von Geschichten mit dem neuen Medium Virtual Reality (VR).

(Berichtet von ihren Erfahrungen aus mehr als einhundert 360°-Produktionen: IntoVR-Co-Founderin Susanne Dickel)

Erfahrung

Seit 2015 hat sie verschiedene Kameramodelle in vielen verschiedenen Situationen und Locations benutzt und über 100 hochwertige 360°-Videos produziert: Sie filmte eine Operation in einem Krankenhaus der Charité Berlin, erkundete die wunderschönen Inseln Kroatiens und sprach mit einer alten Frau, die ihre Lieben beim Massaker von Srebrenica verloren hatte.

Um dieses Medium erzählerisch zu entwickeln und alle seine Möglichkeiten auszuschöpfen, hat sie in einer Branche ohne langjährig etablierte Workflows zu Beginn oft neue Kameras und Softwares nach dem Prinzip „Trial and Error“ ausgetestet. Ganz nach dem Motto von Michael Jordan: „I’ve failed over and over and over again in my life and that is why I succeed.”

Moderatorin & Dozentin

Doch genau das macht Susanne Spaß an ihrer Arbeit: Neues lernen – egal ob beim Animieren mit After Effects für eine neue Insta-Story oder beim Stitching mit Mistika VR. Anderen macht sie es aber gern etwas leichter und gibt ihr Wissen in Workshops weiter, an Berufsanfänger genauso wie an Professionals, mal in Hands-on-Seminaren, mal strategisch mit Beratung individuell für die jeweiligen Kunden.

Beispielsweise brachte sie den Volontären des Instituts für Publizistik (ifp) in München bei, wie man das Handy nutzt, um Videos zu produzieren (Mobile Reporting), oder erklärte Journalisten am Wiener fjum_forum journalismus und medien in kurzer Zeit, wie man in 360° Geschichten erzählt.

Susanne moderiert auf der re:publica 2017 ein Panel.

Außerdem spricht sie auf Konferenzen über ihre Erfahrungen mit VR, zum Beispiel bei der hub.berlin, auf einer Konferenz der OSZE oder beim Deutschen Fundraising Kongress. Und sie tritt als Moderatorin auf, beispielsweise auf der re:publica 2017, wo sie ein englischsprachiges Panel über VR als Business-Modell leitete.

Auszeichnungen

Für ihre Arbeit wurden Susanne Dickel und ihr Team unter die Journalisten des Jahres 2017 gewählt. Zuvor hatte sie das Medium Magazin bereits als “Top 30 unter 30” (2015) ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt sie Nominierungen, beispielsweise für den Deutschen Webvideopreis und den Photokina Award für den Dokumentarfilm „Der Geiger“.

Über das Team: IntoVR im Videoportrait