Birdly: Eine ungewöhnliche VR-Erfahrung

Wolltest du dich schon einmal fühlen wie ein Vogel? Mit dem Birdly-Flugsimulator kannst du mit durch New York fliegen, als wärst du einer. Das ist eine tolle Erfahrung – aber wie sieht es mit der Vermarktung dieser Location-based-VR-Erfahrung aus? 

(engl. version below)

Es fühlte sich an, als ob ich tatsächlich flöge. Ich hatte Angst in die Wolkenkratzer zu krachen. Ich kämpfte körperlich – das war wirklich ein richtiges Workout – eine tolle Erfahrung!  Aber ein menschlicher Vogel zu sein und in einem realistischen 3D-Model durch die Städte zu fliegen, ist weit mehr als nur ein Spaß. Wissenschaftler begannen mit diesem Projekt zur Erforschung von Motion Sickness im Zusammenhang von virtueller und physischer Realität.

World VR Forum

“Wir mogeln andauernd”, sagte der Somniacs CEO Michael Zaid auf der Bühne beim World VR Forum über die VR-Experience Birdly. Außerdem meinte er: “Wir lernten, dass unser Geist flexibel  ist“, – beispielsweise wenn es um den Winkel beim Auf- und Abstieg geht. Die Entwicklung von Birdly begann 2013 als Interaction-Design-Projekt an der Zürcher Hochschule der Künste. Jetzt sucht die Firma Somniacs nach kommerziellen Verwendungsmöglichkeiten. CEO Zaid sagt dazu: “Hotels wollen ein Schlecht-Wetter-Programm anbieten.“ Aber Birdly scheint den Hotels zu teuer zu sein. Den Preis des Simulators gibt die Firma in der Öffentlichkeit nicht genau bekannt, aber Zaid vergleicht den Preis mit dem des Tesla Model S. Das heißt, die VR-Erfahrung kostet mehr als 100 000 Euro. Dabei können an einem Tag nur maximal 200 Personen den Flug-Simulator benutzen. Das ist zu wenig, damit sich diese VR-Erfahrung rentiert.

Somniacs hat eine alternative Monetarisierung aufgetan: Das Unternehmen verkauft Reklame innerhalb der Flug-Experience, zum Beispiel befindet sich an einem Wolkenkratzer im New Yorker Manhatten eine große Werbetafel, gegen die der User fliegen kann bzw. muss. Dann tritt er in eine neue Welt ein und fliegt für 15 Sekunden um das Matterhorn in der Schweiz, begleitet von einem Flugzeug neben ihm. Gegen eine Werbetafel fliegen zu müssen, um eine neue Welt zu betreten, wirkt auf mich eher beängstigend. Firmenchef Zaid meinte dazu nur, dass sei alles andere als “nervig”. Nun ja, ich bevorzuge, lieber nicht in eine Wolkenkratzer-Fassade zu krachen.

Mein Fazit: Was können wir von Birdly lernen? – Es geht schlichtweg um Emotionen: Zaid sagt: “Wir nennen es unsere Happy-Maschine. Die Leute lächeln, wenn sie den Vogel-Simulator verlassen haben”. Oder um es mit den Worten von US-Gamedesigner Nicole Lazzaro zu sagen: “Es macht ganz einfach Spaß.”

English version:

Have you ever felt like a bird? With Birdly flight simulator you can fly through New York City using your whole body. Great experience. But what about monetization?

ashing into skyscrapers, I was fighting – what a workout, what an experience! But being a human bird and flying in realistic 3D models of cities is much more than fun. Scientists started the project mostly interested in motion sickness research and the combination of virtual and physical reality.

“We are cheating a lot”, Somniacs CEO Michel Zai said on stage of World VR Forum, “we learned that our mind is flexible”, regarding for instance angles while flying up and down. Birdly started 2013 as an interaction design project at Zurich University of the Arts (ZHdK). Now the company Somniacs is looking for commercial usecases. “Hotels want to have a bad wheather program”, Zai said. But Birdly seems to be too expensive. The price? “We usually compare it with a Tesla. The model S.” So it is a lot more than 100.000 Euro. Exact pricing is not public.

But during one day you can get a maximum of 200 persons to have a flight experience. Monetization is hard. At the moment, Somniacs is implementing advertisement. On a wall of a Manhattan Skyscraper, there is a billboard. And when you fly into it, you are teleported for 15 seconds around Matterhorn in Switzerland and a Swiss plane flies next to you. “Not annoying”, Zai said. But I preferred not to fly in a skyscraper wall.

So what can we learn from Birdly? It is about emotions: “We call it the happy machine”, Michel Zai explains. “People are smiling when leaving the bird simulator”. Or with the words of US game designer Nicole Lazzaro who spoke in another session in Crans Montana: “It is easy fun”.
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