Auf der indonesischen Insel Borneo hat Christiane Wittenbecher mit den NGOs Brot für die Welt und Fairventures Worldwide gedreht. 360°-Videos auf VR-Brillen erhöhen die Spendenbereitschaft. Es geht um den Erhalt von Regenwald statt Monokulturen.

Die Beine zerkratzt, schwere Ausrüstung, Hitze und Feuchtigkeit – und gleichzeitig neben der Technik immer noch die Story mitdenken. Eine schöne Herausforderung für Christiane Wittenbecher, die schon in Irak, Bangladesch und vielen schwierigen Regionen der Welt gedreht hat. Nun also Borneo. Und das für eine gute Sache.
Worum geht’s? Die Bauern in der Region Kalimantan haben in den vergangenen Jahren Regenwald abgeholzt, um mit Palmöl-Plantagen Geld zu verdienen. Die sind jedoch schlecht für Umwelt und Klimaschutz, gleichzeitig macht das Geschäft die Bauern abhängig von großen Händlern. Ein Brot-für-die-Welt-Projekt unterstützt die lokale Initiative Fairventures Worldwide bei Alternativen.

Monokulturen und illegale Goldminen
Ein weiteres Problem sind illegale Goldminen: Raubbau an der Natur und katastrophale Arbeitsbedingungen. Stefanie Kadelbach von Brot für die Welt und Christiane Wittenbecher ist es gelungen, den Betreiber einer solchen Goldmine mitten im Regenwald und unmittelbar vor einem riesigen Loch, in dem Arbeiter Gold schürfen, zu interviewen – in einem 360°-Video.
Die hintergründigen und einfühlsamen Berichte über solche Themen, vor allem gezeigt auf Virtual-Reality-Brillen, bewegen Spender zu großzügigeren Gaben. Brot für die Welt setzt diese Beiträge vor allem bei persönlichen Besuchen bei potentiellen Großspendern ein. Viele von ihnen sind umweltbewusst und würden selbst nicht ins Flugzeug steigen, um ein unterstütztes Projekt zu besuchen. Der einmalige Flug und das Näherbringen der Thematik für viele Spender ergibt daher mehr Sinn.

Bereits bei einem vorherigen Projekt mit Brot für die Welt hat das IntoVR-Team gemeinsam mit der NGO ein ähnliches Vorgehen gewählt. Damals ging es in die Afar-Region, eine der heißesten bewohnten Gegenden der Erde, wo Halbnomaden besonders unter dem Klimawandel leiden.
“Buddy”-Prinzip als eindrückliche Storytelling-Technik
Beim Projekt in Indonesien hat Christiane Wittenbecher eine noch eindrucksvollere Storytelling-Technik gewählt, nämlich das “Buddy-Prinzip”. In diesem Beispiel wird Monalisa vor der Kamera zum “Reiseleiter” für die Nutzer.
Sie agiert direkt mit der Kamera und spricht die Zuschauer also direkt an, navigiert sie und führt sie charmant durch den Film. So entsteht im Laufe des 360°-Films eine emotionale Bindung zwischen Nutzer und Monalisa.
Dafür musste das Storyboard aber in groben Zügen schon vorab stehen, damit die Kontinuität gewahrt ist. Gar nicht so einfach, bei vielen Drehtagen und -orten und einer nichtchronologischen Drehfolge.

Über diesen Link kann man sich das VR-Video anschauen und für das Projekt spenden.
Presenterin Monalisa (1.v.r), Christiane Wittenbecher (2.v.r.) und Stefanie Kadelbach (3.v.r) nach den Dreharbeiten an einer Schule im indonesischen Jalemu, Kalimantan. Foto: Tri Omega.
Das ist Into VR & Video
Wir produzieren innovatives Bewegtbild: Online-, Social-Media-Videos, 360°-Filme, VR Storytelling. Ausgezeichnet mit dem Photokina Motion Picture Award und dem Deutschen Reporterpreis. Auch als DozentInnen für Workshops und SpeakerInnen aktiv.