Was liebt ein Jäger an der Jagd? Dieser Frage ist Tobias Schmutzler nachgegangen. Er hospitierte bei IntoVR als Teil seines Volontariats an der electronic media school (ems). Sein 360°-Projekt wurde jetzt beim RBB im Fernsehen (16:9) und Online (360°) veröffentlicht.
Das 360°-Video auf Youtube (Link)
Erst vor wenigen Minuten habe ich Alexander Harnisch das erste Mal persönlich getroffen. Jetzt stehe ich mit ihm in seiner selbstgebauten Kühlzelle, verstecke mich hinter einer Wand. Und er wetzt sein Messer, mit dem er gleich das Wildschwein abschwarten wird, das von der Decke baumelt – alles vor laufender 360-Grad-Kamera.
Trophäen, Pirschen, Schießen
Lange habe ich mich auf diesen Moment gefreut. Als Multimedia-Volontär von der ems aus Potsdam bin ich fünf Wochen lang auf Wahlstation bei IntoVR, um von den Profis hier das Handwerk eines guten 360-Grad-Videos zu lernen. Als Thema für mein eigenes Projekt habe ich mir das Porträt eines Jägers ausgesucht.
Nach kurzem Workshop bei IntoVR habe ich den Umgang mit der sechslinsigen Kandao Obsidian gelernt. Mit ihr begleite ich den passionierten Jäger Alexander Harnisch: an seine Trophäenwand in der Jagdhütte, beim Pirschen durch den Wald – und beim Schießen vom Hochsitz.
Zwei Rehe laufen vorbei – der Schuss fällt
Denn Harnisch und ich haben extremes Glück, als wir Mitte Januar im Forst “ansitzen”, wie es in der Jägersprache heißt: Zwei Rehe laufen einige Hundert Meter vor uns durch den Wald. Der Jäger fackelt nicht lange, setzt zum Schuss an – und trifft.
Das alles geht so schnell, dass ich mich gar nicht mehr verstecken kann, wie es eigentlich üblich ist für AutorInnen eines 360-Grad-Videos. Stattdessen bin ich im Bild und nutze die Gelegenheit, Harnisch direkt nach dem Schuss zu interviewen.
An insgesamt drei Tagen, verteilt über mehrere Wochen, treffe ich den Jäger. Persönlich hatte ich bisher keinen Bezug zum Thema Jagd. Umso erstaunter bin ich, wie wenig mir die vielen blutigen Momente beim Dreh ausmachen: Nicht nur das Wildschwein in der Kühlzelle wird fachgerecht zerteilt. Auch das erschossene Reh muss direkt nach dem Schuss “aufgebrochen” werden: Seine Innereien werden entnommen und zum Teil in den Wald geworfen.
Richtige Balance beim Storytelling
Diese Situationen sind bei der Postproduktion eine Herausforderung. Denn das 360-Grad-Porträt soll realitätsgenau abbilden, wie der Jägeralltag aussieht. Zugleich soll keiner einen flauen Magen bekommen, wenn er oder sie sich das Video ansieht. Also bespreche ich mich mit den IntoVR-KollegInnen – und am Ende hat das Video, denke ich, die richtige Balance: Denn neben expliziten Szenen steht die Nähe zum Jäger im Vordergrund, den wir bei seiner Leidenschaft hautnah begleiten.
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Über IntoVR
IntoVR ist eine Berliner Produktionsfirma mit langjähriger Erfahrung bei Storytelling, 360-Grad- und Video-Produktionen. Im Auftrag von Medienunternehmen, NGOs und Unternehmen erstellen wir innovative Videoinhalte. Unsere Expertise teilen wir gern: in der ausführlichen Beratung von Kunden, als Dozenten in Workshops sowie als Speaker bei Konferenzen, Meetups und Messen.